28.04.2020
Solidarität in Corona-Zeiten von Freunden in Shanghai
Professor Cremer hat gute Freunde in China, aber damit hatte er doch nicht gerechnet. Am 20. März meldete sich Professor Ding Yuan, Dekan und Vize-Präsident der chinesisch-europäischen Wirtschaftsuniversität CEIBS in Shanghai per Email. Er erkundigte sich nach Cremers Gesundheit und fragte, ob er mit Atemschutzmasken helfen könne. Daraus entwickelte sich schnell und unkompliziert eine Sendung von vierhundert Masken. Ding gab das Maskenpaket am 31. März in Shanghai zum Paketdienst.
Etwas kompliziert wurde es erst, als der Deutsche Zoll aufmerksam wurde. Es dauerte vom 3. April bis zum 24. April, fünf Telefonate und drei schriftliche Erklärungen zu immer neuen Details, bis DHL die Sendung schließlich am 24. April zustellen durfte. Mit 24,17 Euro Zollgebühren. Aber - Ende gut, Alles gut.
"Vierhundert Masken sind nicht die Welt," sagte Cremer, "aber ist es nicht ermutigend, dass Freunde im 8000 Kilometer entfernten Shanghai über einen persönlichen Kontakt an die Menschen Bad Honnef denken und beim Schutz gegen das Corona-Virus unterstützen können und wollen?"
Am 28. April übergab Cremer die Masken aus Shanghai dem Bürgermeister von Bad Honnef, Otto Neuhoff und der Vorsitzenden des Bündnis für Familie, Laura Solzbacher. Frau Solzbacher freute sich besonders über die zweihundert medizinischen FFP2 Masken, die besonders für HNO-Ärzte und Zahnmediziner wegn der unvermeidlichen Nähe zu Patienten besonders wichtig sind. Mit derzeit etwa 20 Euro/Stück hatte so das Paket des Freundes aus China auch einen nicht unerheblichen Wert.
Cremer hatte den Chinesen mit französischem Pass von der renommierten HEC in Paris nach Shanghai geholt, wo Ding seid fünf Jahren sein Nachfolger ist. "Ein herausragender Wissenchaftler, eine erstklassige Führungspersönlichkeit der CEIBS und ein guter Freund," sag Cremer. "Leider wird viel von Konflikten und Interessengegensätzen in Bezug auf China gesprochen und geschrieben. Da ist es wichtig und berührend zu sehen, dass nicht nur das Virus keine Grenzen kennt, sondern Freundschaft und private Hilfsbereitschaft auch nicht."